Fahrspaß auf zwei Rädern
Emissions- und geräuschlos: Der 44-jährige Christian Kob aus Dornbirn schwört im Alltag auf einen E-Roller.
Die Blicke der Passanten sind Christian Kob sicher, wenn er mit seinem E-Roller durch Dornbirn düst. Nicht, weil der zweifellos schicke Scooter mit seiner grünen Nummerntafel optisch über die Maßen hervorsticht. Vielmehr deshalb, weil die auf Abrollgeräusche reduzierte Soundkulisse einfach nicht zum erlernten Roller-Bild passen will. „Man fällt auf. Ich wurde schon oft darauf angesprochen, was ich da eigentlich fahre“, lacht der Dornbirner, der seit nunmehr vier Monaten auf seinen elektrisch betriebenen Roller schwört. Der Hintergrund: Während Elektroautos auch hierzulande aus dem Straßenverkehr kaum mehr wegzudenken sind, zählen Elektro-Mopeds nach wie vor zur Ausnahme im Straßenbild. Ein Umstand, der sich mit dem Vorarlberger Hersteller SNE ändern soll – und auch für Kob ausschlaggebender Impuls war. „Natürlich kann man E-Roller auch über das Internet beziehen. Aber mir war es wichtig, dass ich unmittelbar vor Ort eine Service- und Anlaufstelle habe“, betont der Familienvater.
Ich kann die Batterie mit einem Handgriff entfernen und im Haus oder den Roller direkt in der Garage an der Steckdose aufladen.Christian Kob, Dornbirn
Fahrspaß pur
Keine Sekunde lang hat der Dornbirner die Anschaffung seines E-Rollers bereut. Im Gegenteil: Die zurückgelegten Strecken werden von einem breiten Lächeln und Fahrbegeisterung begleitet. „Der Roller hat es mir wirklich angetan. Er macht für meine Anforderungen nicht nur Sinn, sondern schlicht und ergreifend Spaß“, erzählt der 44-Jährige regelrecht euphorisch. Für die dreiköpfige Familie hat sich der E-Roller als Zweitfahrzeug etabliert – für die Fahrten zum Arbeitsplatz genauso wie für Alltagsbesorgungen. „Ich habe mir zuerst lange überlegt, ob ein E-Bike nicht eine vernünftigere Option wäre. Da ich aber bei einer Bank arbeite und mit dem Anzug zur Arbeit muss, habe ich mich für einen E-Roller als die bessere Lösung entschieden“, erklärt er. Die Vorteile? „Die liegen auf der Hand“, ist Kob überzeugt: Ein E-Roller verursacht keine Emissionen, stinkt nicht, ist geräuscharm und benötigt wenig Platz. Und – die größte Überraschung: Der E-Roller ist in der Anschaffung günstiger als ein E-Bike.
Batterie in der Wohnung laden
Rund 2.000 Euro kostet ein E-Roller inklusive Förderung des Bundes und der VKW. Bis zu 100 Kilometer Reichweite soll der Vespa-ähnliche Untersatz schaffen – bei einer Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h. „Da ich nur in Dornbirn und Umgebung mit dem Roller unterwegs bin, habe ich die Reichweitenangaben noch nie ausgereizt. In Vorarlberg werden aber wohl 80 bis 90 Kilometer realistisch sein“, schätzt der Familienvater. Eine eigene Elektrotankstelle ist im Unterschied zu einem Elektroauto nicht erforderlich. „Ich kann die Batterie mit einem Handgriff entfernen und im Haus oder den Roller direkt in der Garage an der Steckdose aufladen“, weiß Kob aus seiner Erfahrung zu berichten.
Gespannt ist der Dornbirner nun auf die ersten Fahrabenteuer in der kalten Jahreszeit. Den Roller in der Garage zu überwintern steht jedenfalls nicht zur Diskussion. „Bei starken Minusgraden oder bei Schnee werde ich zwar nicht fahren – aber sofern es das Wetter zulässt, sehe ich da keine Probleme“, sagt er. Schließlich wolle er weiterhin Freunde und Kollegen von den Vorzügen des E-Rollers überzeugen. „Die eine oder der andere prüft schon die Anschaffung“, freut sich Kob über seine Vorbildwirkung.
Factbox
Elektromobilitätsstrategie: Aus lufthygienischen Gründen und aus Gründen der Lärmbelastung ist der Einsatz von E-Mopeds zu begrüßen. Weitere Informationen unter www.vorarlberg.at/energieautonomie
Förderung für Betriebe: Gefördert wird die Anschaffung von neuen Zweirädern mit reinem Elektroantrieb der Klasse L1e und L3e (E-Mopeds und E-Motorräder). Informationen zur Fahrzeugklasse finden Sie auf der Zulassungsbescheinigung. Weitere Informationen zur Förderung unter www.umweltfoerderung.at