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Energieverbrauch und CO2-Emissionen rückläufig

Energieverbrauch und CO2-Emissionen rückläufig

Vorarlbergs Energiebedarf ist gesunken, der Anteil erneuerbarer Energien gestiegen, so die positive Entwicklung, die im Rahmen der 3. Energieautonomiekonferenz präsentiert wurde. Einer der wenigen Wermutstropfen: Der Verkehr.

Bei der mittlerweile dritten Energieautonomiekonferenz in Bregenz gab es Positives zu berichten: Vorarlbergs Energiebedarf ist von 2005 bis 2014 um 0,6 Prozent gesunken – der Anteil erneuerbarer Energien zur Deckung des Energiebedarfs zugleich von 39 auf 46 Prozent gestiegen. Das positive Resultat: Der energiebedingte CO2-Ausstoß ist um zehn Prozent zurückgegangen. Trotz dieser positiven Nachrichten: "Wir müssen vor allem beim Verkehr, bei der energetischen Gebäudeoptimierung und beim weiteren Ausbau erneuerbarer Energien konsequent weiterarbeiten", betonte Landesrat Erich Schwärzler bei der Energieautonomiekonferenz, im Rahmen derer die nächsten Schritte beraten wurden.

Heizölverbrauch deutlich reduziert

Der Rückgang des Energieverbrauchs ist vor dem Hintergrund der dynamischen Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung umso erfreulicher. Die Energieeffizienz im Sinne des Energieeinsatzes pro Bruttoregionalprodukt ist um fast 20 Prozent gestiegen. Zu den wichtigsten emissionsmindernden Faktoren zählten die Gebäudedämmung, der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energieträger in den Gebäuden und bei der Industrie und im Jahr 2014 auch die milde Witterung. Emissionssteigernd wirkten sich Faktoren wie das starke Wirtschaftswachstum und die Zunahme der Bevölkerung aus.

Der Einsatz von Heizöl hat sich im Zeitraum 2005 bis 2014 halbiert, zugleich konnten erneuerbare Energieträger wie Holz, Fern-, Solar- und Umgebungswärme deutlich ausgebaut werden. "Unsere grundsätzliche energiepolitische Richtung stimmt", freut sich Schwärzler. "Es sind aber noch große Anstrenungen notwendig, um die selbstgesteckten Ziele bis 2020 zu erreichen."

Wir müssen vor allem beim Verkehr, bei der energetischen Gebäudeoptimierung und beim weiteren Ausbau erneuerbarer Energien konsequent weiterarbeiten.Landesrat Erich Schwärzler

Weniger Treibhausgasemissionen bei Industrie

Positiv auch die Entwicklung beim Energiebedarf für die Gebäudeheizung und Warmwasser. Im Zeitraum 2005 bis 2014 konnte dieser um 13 Prozent, die CO2-Emissionen sogar um fast 26 Prozent reduziert werden.

Auch die Industrie geht mit gutem Beispiel voran. Obwohl der Energieverbrauch im oben genannten Zeitraum um sechs Prozent zugenommen hat, sind die Treibhausgasemissionen dank des vermehrten Einsatzes erneuerbarer Energieträger um acht Prozent zurückgegangen. Im selben Zeitraum stieg das Vorarlberger Bruttoregionalprodukt um 37 Prozent – und die Energieeffizienz der Wirtschaft. Denn: Vorarlbergs Unternehmen haben 2014 mit derselben Energiemenge eine um 23 Prozent höhere Produktionsleistung erbracht als noch 2005.

Trendumkehr beim Verkehr noch nicht gelungen

Auch 2016 bleibt der Verkehr das größte Sorgenkind. Die Trendwende ist trotz einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen bei der Bahn und einer Zunahme beim Absatz von Verkehrsverbund-Jahreskarten noch nicht gelungen. Das Wirtschaftswachstum ist die treibende Kraft bei der Emissionsentwicklung des Personenverkehrs seit 2005.

Im Rahmen der 3. Energieautonomiekonferenz sind Mitglieder der Arbeitsgruppen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammengekommen, um den IST-Stand der Energieautonomie Vorarlberg zu diskutieren, ihre Ergebnisse auszutauschen sowie die Umsetzungsschritte mit den Lenkungsgremien abzustimmen.

Innovatives Brüderpaar mit Energy Globe Award 2016 ausgezeichnet
Energieinstitut Vorarlberg

Innovatives Brüderpaar mit Energy Globe Award 2016 ausgezeichnet

Im Rahmen der Energieautonomiekonferenz wurden zudem die beiden Brüder und Energiepioniere Bernhard und Tobias Ilg für ihr umfassendes Engagement für eine nachhaltige Energieversorgung mit dem Energy Globe Award 2016 ausgezeichnet. Die Beiden betreiben seit 2002 in Dornbirn ein Heizwerk mit zugehörigem Nahwärmenetz.

Mehr als 250 Objekte werden mit Wärme versorgt – zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Der möglichst effiziente Einsatz des kostbaren Brennstoffs ist den Gebrüdern Ilg ein Herzensanliegen. Genauso wie das neueste Kind der Energie-Unternehmer: Ein Schwebebettvergaser, in dem Holz über ein Vergasungsprozess in Strom und Wärme umgewandelt wird. Die hochwertige Aktivkohle, die beim Prozess als Restprodukt zurückbleibt, wird zur Verbesserung der Ackerböden in den Naturkreislauf zurückgeführt. Es handelt sich um die einzige Anlage dieser Größenordnung in Europa, die erfolgreich im Vollbetrieb geführt wird.

Das Vorbild EnergieWerk Ilg ist mehr als ein Leuchtturm, es ist ein sicheres, geradliniges Gehen in eine mach- und leistbare Energieautonomie.Josef Burtscher, Jury-Vorsitzender und GF Energieinstitut Vorarlberg

Für ihr breit gedachtes Engagement, das mittlerweile auch auf eine nachhaltige Betriebsmobilität ausgeweitet wurde, wurden Tobias und Bernhard Ilg nun ausgezeichnet. "Das Vorbild EnergieWerk Ilg ist mehr als ein Leuchtturm, es ist ein sicheres, geradliniges Gehen in eine mach- und leistbare Energieautonomie", heißt es in der Begründung des Jury-Vorsitzenden und Geschäftsführers des Energieinstitut Vorarlberg, Josef Burtscher.

Der Energy Globe Award wird seit 1999 an innovative Projekte im Energie- und Umweltbereich vergeben. Der regionale Sieger nimmt an der österreichweiten Vergabe des weltweit größten Umweltpreises teil.

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Details zum Holzvergaser der Gebrüder Ilg