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Ein Zuhause mit Seele und Geschichte
Markus Gmeiner

Ein Zuhause mit Seele und Geschichte

Im sanierten Bregenzerwälderhaus von Helmut Kohler stecken tausende Arbeitsstunden und jede Menge Herzblut. Das 250 Jahre alte Bauernhaus bedankt sich mit Lebensqualität und Charme.

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Es war zweifelsohne ein Abenteuer, auf das sich der 47-jährige Helmut Kohler mit der Sanierung seines Wälderhauses eingelassen hat. Auch wenn der Andelsbucher aufgrund seiner beruflichen Vergangenheit als Zimmerer den Aufwand ansatzweise abschätzen konnte: Wirklich im Detail durchkalkulieren lässt sich ein mehr als 250 Jahre altes Haus eben nicht. „Wir haben schon zehn Jahre lang in diesem Haus gewohnt und hatten einen emotionalen Bezug dazu. Mir war daher von vornherein klar, dass ich etwas Besonderes daraus zaubern wollte“, erklärt der Bauherr die Entscheidung, das Elternhaus seines Vaters einer Sanierung zu unterziehen. „Ich finde es extrem schade, dass alte Häuser zusehends aus unserer Landschaft verschwinden. Für mich kam ein Abriss des Hauses und somit ein Neubau nicht in Frage", betont Kohler. Und auch vier Jahre nach Projektstart ist für den einstigen Weltenbummler klar: Es war die richtige Entscheidung.

Sanierung in Eigenregie
Markus Gmeiner

Sanierung in Eigenregie

Eine Entscheidung, die in den vergangenen Jahren kaum Freizeit zugelassen hat. Auch deshalb, weil der Bauherr sein Haus de facto von der Planung an in Eigenregie saniert hat. „Ich habe alle Räume auf Papier gebracht und mit Hilfe eines Planungsbüros die Details ausgearbeitet“, erklärt der Bregenzerwälder die Vorgehensweise.

Als gelernter Zimmerer war auch das Know-how vorhanden, Raum für Raum die Bausubstanz auf deren Qualität zu überprüfen. Im Anschluss ist es vor allem der Hilfe vieler guter Freunde zu verdanken, die im Rahmen von vielen Arbeitsstunden das traditionsreiche Bregenzerwälderhaus für das nächste Jahrhundert fit gemacht haben. Unter anderem dank einer komplett sanierten und mit zwölf Zentimeter neu isolierten Außenhülle, nach altem Vorbild nachgebaute Schiebefenster, einer Erdwärme-Heizung und einer Photovoltaik-Anlage am Dach.

Einzigartig: Nahezu jedes alte Brett hat eine neue Bestimmung gefunden. „Das damals verwendete Holz kann man heute nicht mehr kaufen. Ich wollte es bestmöglich wiederverwenden“, so Kohler. Wie? Unter anderem in neuen Möbelstücken – freilich in Eigenregie geplant und gebaut. Alte Hölzer verleihen so beispielsweise der Sitzecke in der Küche einen ganz besonderen Charme – und verdeutlichen die gelungene Verbindung von Neu und Alt.

Noch genügend Arbeit vorhanden
Markus Gmeiner

Noch genügend Arbeit vorhanden

Doch auch nach vier Jahren ist das Haus von Kohler noch nicht fertig. Am Giebel sind Arbeiten ausständig – und auch die Erhaltung des Kellers mit gemauerten Rundsteinen wird den fleißigen Bregenzerwälder noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Bewohnt wird das Haus von Kohler und seiner Lebensgefährtin und Kind aber bereits seit vergangenem Jahr.

Sein Fazit? „Das Raumklima und die Atmosphäre sind fantastisch“, schwärmt er – und ist sich sicher: „Man fühlt die Seele und Geschichte des Hauses.“

Factbox

Finanzielle Unterstützung: Wohnhaussanierungen werden in Vorarlberg mit Barzuschüssen von 10 bis 30 Prozent der anrechenbaren Sanierungskosten gefördert – oder mit Darlehen über 20 Jahre mit 1 Prozent Fixzinssatz von 40 bis 85 Prozent der Sanierungskosten.
Umfrage: Laut einer Umfrage der Deutschen Energie-Agentur unter Eigentümern energetisch sanierter Häuser empfehlen 98 Prozent Freunden und Bekannten eine energetische Sanierung, 97 Prozent wollen nie wieder in unsanierten Gebäuden wohnen.