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106 Jahre – und kein bisschen alt
Markus Gmeiner

106 Jahre – und kein bisschen alt

Finanziell attraktiv und energieeffizient: Familie Hiebeler aus Hörbranz hat ein 106 Jahre altes Haus mit neuem Leben befüllt.

Ein kleines Traumhaus für sich, seine Lebensgefährtin Lisa und die zwei Kinder Jona und Livia hatte Alexander Hiebeler schon seit geraumer Zeit im Visier. An Angeboten auf einschlägigen Immobilienportalen mangelte es freilich nicht – dass der Kauf eines neuwertigen Objekts den finanziellen Rahmen der jungen Familie sprengen würde, war aber schon nach wenigen Besichtigungen klar. Die Lösung? Ein mehr als 100 Jahre altes Haus, das in seiner Grundsubstanz zwar gut – aber trotzdem vollständig renovierungsbedürftig war. Eine zeitliche wie handwerkliche Herausforderung für den jungen Familienvater. „Mir war anfänglich selber nicht klar, ob ich mir das antun kann und will“, so der 33-jährige Steuerungstechniker rückblickend. Zwei Jahre, viel Schweiß und hunderte Arbeitsstunden später: Von Reue keine Spur.

Das Haus wäre auch zuvor bewohnbar gewesen, aber wir wollten keine allzu großen Kompromisse eingehen.Alexander Hiebeler, Hörbranz

Zurück in den Rohbau

Die Familie habe sich bewusst dazu entschieden, erst nach der Komplettsanierung in das Haus in Hörbranz einzuziehen. „Es wäre auch zuvor bewohnbar gewesen, aber wir wollten keine allzu großen Kompromisse eingehen“, erklärt Hiebeler. Wohnkompromisse, die bei einem 106 Jahre alten Haus nicht zu verhindern gewesen wären. Obwohl der Vorbesitzer ein sorgfältiges Händchen bewiesen hatte: „Technisch war alles veraltet und zeitlich überholt“, so der Familienvater. Das Haus wurde deshalb de facto in den Rohbauzustand zurückversetzt. Ein Vorhaben, bei dem nicht nur sprichwörtlich kein Stein auf dem anderen blieb: Bis auf das Dach sowie die unterste und oberste Geschossdecke wurde das Haus mit seinen 90 Quadratmetern Wohnfläche vollständig leergeräumt.

Gerüstet für die Zukunft

Innerhalb von einem Jahr wurde das Haus unter tatkräftiger Mithilfe der Familie wiederaufgebaut. Sämtliche Türen und Fenster wurden erneuert, eine Dämmfassade angebracht, eine Fußbodenheizung eingezogen, die Elektro- und Sanitärinstallationen erneuert, die Wohnräume neu aufgeteilt – und mit statischen Maßnahmen unterstützt. Kurzum: Das 106 Jahre alte Haus wurde für die Zukunft fit gemacht. Das verdeutlichen auch die Kennzahlen. Der Heizwärmebedarf der neuen Familienresidenz konnte von ursprünglich 324 auf nunmehr 39 kWh/m2a reduziert werden. Eine PV- oder Solaranlage soll in den nächsten Jahren folgen: „Die Anschlüsse wurden bereits berücksichtigt“, sagt Hiebeler.

Aus Alt wird Neu

Eineinhalb Jahre nach dem Einzug ist für Alexander, Lisa, Jona und Livia klar: „Die Renovierung hat sich nicht nur finanziell, sondern auch in Sachen Wohnqualität gelohnt.“ Das die Familie heute ein einem 106 Jahre alten Haus lebt, sei im Alltag nie Thema. Wenig überraschend, erinnert optisch und technisch nichts mehr an die Anfänge des 20 Jahrhunderts. „Es sieht neu aus und es fühlt sich neu an. Für uns war es die richtige Entscheidung und wir sind sehr glücklich“, fasst der Höbranzer zusammen.

Factbox

Derzeit fördern Bund, Land und Gemeinden Ihre Sanierung und/oder Ihren Umstieg auf erneuerbare Energieträger:

  • Land Vorarlberg: Darlehen oder Barzuschüsse für Sanierungsmaßnahmen und den Umstieg auf erneuerbare Energieträger
  • Klima- und Energiefonds: Barzuschüsse für Sanierungsmaßnahmen und den Umstieg auf erneuerbare Energieträger
  • Gemeinden: Barzuschüsse für den Umstieg auf erneuerbare Energieträger

Kostenlose Förderberatung gibt’s am Energietelefon vom Energieinstitut Vorarlberg unter 05572 / 31 202-112.