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Mehr Power für die Busflotte

Die illwerke vkw errichtet am Güterbahnhof Wolfurt einen Ladepark für die E-Busflotte – ein österreichweites Leuchtturmprojekt. Wir haben mit Projektleiter Philipp Österle über die neue Infrastruktur, Ladeleistungen und Netzanforderungen gesprochen.

illwerke vkw

E-Ladepark in Wolfurt – was steckt da dahinter?

Bis Ende 2025 werden in Vorarlberg über 100 Linienbusse mit Batterie-Elektroantrieb unterwegs sein. Diese müssen zuverlässig und zwischendurch auch schnell geladen werden können. Dazu errichtet und betreibt die illwerke vkw an den Standorten der Verkehrsdienstleister entsprechende Ladeinfrastruktur. Das größte E-Bus-Depot entsteht in Wolfurt, umfasst eine Trafoleistung von 5 Megawatt und bietet anfangs über 54 Ladepunkte. Durch den modularen Aufbau kann jederzeit auf über 100 Ladepunkte erweitert werden. Es entsteht eines der größten E-Bus-Depots in Österreich. Dazu wird es einen neuen Trafo und die gesamte Ladeinfrastruktur mit Leistungseinheiten, Ladepunkten und der dafür erforderlichen Elektroinstallation geben. Genutzt werden dafür bereits vorhandene Park- und Abstellflächen, die entsprechend aufgerüstet werden.

Was ist das Spezielle daran?

Einerseits die Dimension: Die Busse werden mit höheren Leistungen geladen als PKWs. Die Ladepunkte können bis zu 240 kW bereitstellen, damit die Akkukapazitäten der Fahrzeuge von etwa 500 bis 600 kWh über Nacht, aber auch bei Zwischenstopps, ausreichend geladen werden können.

Speziell sind auch die Herausforderungen im Lademanagement. Sie liegen darin, dass die Busse fahrplanbasiert geladen werden müssen, denn im Gegensatz zu den allermeisten PKWs sind sie den ganzen Tag unterwegs. Da muss bei kurzen Stopps zum Zwischenladen die maximale Leistung bereitgestellt werden, während über Nacht „gemütliche“ 30 bis 50 kW Ladeleistung je Fahrzeug ausreichen, um die Fahrzeuge voll zu laden. Ebenso werden die Fahrzeuge kurz vor Abfahrt ausgehend von der Ladestation vorkonditioniert. Dadurch wird eine höhere Reichweite erzielt und der Innenraum des Fahrzeugs bietet angenehme Bedingungen für die Fahrgäste.

Das zentrale Element des Betriebs ist die zuverlässige Betriebsführung. Meine Kolleginnen und Kollegen stellen sicher, dass die Ladeinfrastruktur jederzeit verfügbar ist. Sollte es dennoch zu einer Störung kommen, sorgen wir dafür, dass sie schnellstmöglich behoben wird.
Dies gelingt uns durch unsere langjährige Erfahrung im Betrieb von Ladeinfrastruktur, durch qualifiziertes und regelmäßig geschultes Personal, durch regionale Präsenz sowie durch eine gezielte Bevorratung wichtiger Ersatzteile.

Was bedeutet das für das Netz rundherum?

Solche Projekte haben natürlich auch Einfluss auf das Versorgungsnetz und den Netzbetreiber.
Da es sich um eine größere Last für das umliegende Netz handelt, wird die im Endausbau geplante Leistung nicht sofort zur Verfügung gestellt werden. Das neu errichtete Umspannwerk Hofsteig hilft dabei, die Leistung der ersten Ausbaustufe zu bewältigen. Je nach Entwicklung der E-Busflotte werden aber weitere Ausbaumaßnahmen notwendig sein.

Da die Anschaffung der Busse nicht von heute auf morgen passiert, können wir mit entsprechender Vorplanung die notwendigen Maßnahmen setzen und eine funktionierende Infrastruktur sicherstellen. Wichtig ist hier eine langfristige Planung und eine gut abgestimmte Kommunikation mit dem Netzbetreiber.Philipp Österle, Projektleiter

Und wie schaut’s mit den Kosten fürs Laden aus?

Die Dieselkosten je Kilometer sind höher als die Kosten für Strom und umgelegte Ladeinfrastruktur samt Service und Betrieb.

Ladepark: einfacher
Tankstelle: komplexer