Ein Arbeitsweg voller Ideen
Die Fahrgemeinschaft von Erich Schwärzler und Bernhard Nenning hat sich zur Ideenschmiede gemausert.
Es ist ein fest einstudiertes Tagesritual, das Erich Schwärzler und Bernhard Nenning in den vergangenen acht Jahren nahezu perfektioniert haben. Die beiden Zumtobel-Mitarbeiter pendeln täglich aus dem Bregenzerwald nach Dornbirn, pünktlich um 7 Uhr morgens starten die Techniker ab Lingenau. Am einen Tag fährt Schwärzler, am anderen Nenning – kommt etwas wider Erwarten dazwischen, wird der andere mit einer kurzen SMS informiert. „Da wir uns beide an Absprachen halten, klappt das problemlos“, erklärt Schwärzler – und weiß das auch mit Zahlen zu untermauern: 95 Prozent aller Arbeitstage fahren die beiden Kollegen gemeinsam.
Wir kommen aus dem Bregenzerwald und kennen uns gut. Irgendwie war es da selbstverständlich, gemeinsam auf die Arbeit zu fahren.Erich Schwärzler und Bernhard Nenning
Sinnvoll genutzte Zeit
Für den 25 Kilometer langen Arbeitsweg schlagen pro Strecke rund 30 Minuten Zeit zu Buche. Zeit, die die überzeugte Fahrgemeinschaft nicht einfach vergeudet. Im Gegenteil: „Wir sind zwar in unterschiedlichen Abteilungen tätig, haben aber beide mit dem Thema Kunststofftechnologie zu tun“, erklärt Produktions-Bereichsleiter Nenning. Die Gespräche während der Fahrt werden genutzt, um die Sicht auf die beruflichen Herausforderungen des jeweils anderen zu schärfen. „So haben sich in der Vergangenheit viele spannende Lösungsansätze ergeben, die in dieser Form am Markt noch nicht erhältlich waren“, freut sich Schwärzler, der als Mitarbeiter in der Forschung eine andere Sicht auf die Dinge mitbringt. „Sogar das eine oder andere Patent ist auf dem gemeinsamen Arbeitsweg bereits zustande gekommen.“
Ein Auto eingespart
Abseits aller beruflichen Vorteile: Die Fahrgemeinschaft macht für die Beiden schlicht aus wirtschaftlichen Gründen Sinn. „Wir kommen beide aus dem Bregenzerwald und kennen uns seit Schulzeiten. Da war der Gedanke naheliegend“, sagt Nenning. Seine fünfköpfige Familie schaffe es so, alle Verpflichtungen mit einem Auto zu erledigen – werden wichtige Termine doch einfach auf jene Tage verlegt, wo der Arbeitskollege am Steuer der Fahrgemeinschaft sitze.
Und abends? „Wir verlassen das Büro in der Regel zwischen 16 und 20 Uhr. Wir sprechen nachmittags am Telefon kurz ab, um welche Uhrzeit wir aufbrechen“, erklärt der Lingenauer Nenning. Das sei nicht umständlich, sondern in weiterer Folge sogar Freizeit-fördernd. „Wir arbeiten beide relativ viel und lange. Wenn man weiß, dass der andere wartet, schafft man es aber auch mal eher aus dem Büro.“ Und gibt es doch einmal Tage, wo die Fahrgemeinschaft etwas mehr Koordination als der eigene Pkw erfordert: Die jährliche Ersparnis von rund 750 Euro – alleine bei den Spritkosten – ist die Mühe allemal wert.
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