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Die kleine energieautonome Farm
M. Hagen

Die kleine energieautonome Farm

Wenn Energie einfach zum Alltag dazugehört.

Nicht erst seit gestern ist Energieautonomie auf dem Hof von Karin Battisti-Jochum und ihrer Familie ein Thema. 1995 stellte „Die kleine Farm“ in Langen am Arlberg auf eine Holzheizung um. 2001 und 2003 folgten die Solaranlagen. Erst vor Kurzem kamen E-Auto, E-Tankstelle und schließlich die Photovoltaikanlage hinzu.

Energieautonomie: „Für uns ganz normal“

Wer einen Blick auf die Webseite des Bergbauernbetriebs mit Zimmervermietung wirft, erkennt sofort: Hier wird Energieautonomie großgeschrieben. Wer mit Karin Battisti-Jochum dann ins Gespräch kommt, versteht: die Sache ist ihr ein tatsächliches Anliegen. „Der Gedanke uns weitestgehend selbst zu versorgen und das, was wir brauchen – auch im Energiebereich – naturnahe, nachhaltig und selbst herzustellen, war bei uns schon immer da“, erklärt Battisti-Jochum und ergänzt „Das ist für uns normal.“

Ebenso normal war es für Karin – „mich nennt eigentlich jeder nur Karin“ – und ihren Mann Paul, die alte Koksheizung vor dreiundzwanzig Jahren gegen eine Holzheizung auszutauschen. Fürs Heizen wird selbstverständlich das Holz aus dem eigenen Wald verwendet. Dies war wohl der erste Schritt in Sachen Energieautonomie und viele weitere folgten.

Für uns ist Energieautonomie selbstverständlich. Das war bei uns von vornherein ein großes und wichtiges Thema.Karin Battisti-Jochum
Eine Photovoltaikanlage als Schattenspender für die Schafe
M. Hagen

Eine Photovoltaikanlage als Schattenspender für die Schafe

Eine Photovoltaikanlage stand schon lange auf dem „Energieplan“ der Bergbauernfamilie. Im Dezember 2017 war es so weit, die auf einer Säule freistehende und bewegliche fünfzig Quadratmeter große Platte wurde auf der eigenen Wiese installiert.

„Wäre es möglich gewesen, hätten wir die Anlage – so wie es üblich und auch gewünscht ist – auf unserem Dach montiert. In unserem Fall war dies aber nur so lösbar.“ Die Anlage dreht sich mit der Sonne. Wenn es regnet oder schneit stellt sie sich auf und wenn die Sonne an warmen Tagen am höchsten Punkt steht, dient sie den Schafen und Lämmer als Schattenspender.

Ein E-Auto für den Betrieb und die Familie
M. Hagen

Ein E-Auto für den Betrieb und die Familie

Rund fünfhundert Hühner und ebenso viele Wachteln nennen „Die kleine Farm“ ihr zu Hause. Die Eier liefern Karin und ihr Mann persönlich an Haushalte und Nahversorger in der Region aus und zwar mit ihrem E-Auto – einem Nissan ENV 200.

Karin erinnert sich noch an die ersten Wochen mit dem E-Auto „Für die Auslieferung der Eier war es von Anfang an ideal. Bei einer unserer ersten Familienausflüge mit dem E-Auto kamen wir aber ins Schwitzen.“ Die dringend gebrauchte E-Tankstelle hatte geschlossen. Der Reststrom reichte bis zur nächsten Tankmöglichkeit aus. „Am Anfang mussten wir uns da ein wenig umgewöhnen. Jetzt sind wir E-Auto-Experten und würden es nie wieder hergeben,“ erzählt die Bergbäuerin mit einem verschmitzten Lächeln.

Für die Pensionsgäste steht die hauseigene E-Tankstelle natürlich auch zur Verfügung. „Noch nicht allzu viele Gäste nutzen unsere E-Tankstelle. Aber es ist ein Service, den wir einfach bieten möchten“, erklärt Karin.

Die nächste Generation steht schon in den Startlöchern

Pläne und Ideen wie der Hof, der auch Mitglied der Klostertaler Bauerntafel ist, noch autonomer und naturnäher werden kann, gibt es zur Genüge: „Wir denken immer weiter. Und unser Sohn, er besucht die Landwirtschaftsschule in Hohenems, hat schon viele Pläne für noch mehr Energieautonomie in petto.“

E-Mobilität in Vorarlberg

  • Derzeitiger Bestand E-PKWS: rund 1.400
  • Förderungen im betrieblichen, privaten und öffentlichen Bereich möglich

Photovoltaik in Vorarlberg

  • Insgesamt wurden im Land bisher rund 510.000 m2 PV-Modulfläche installiert.
  • Die Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen hat sich seit 2005 von rund 8 GWh auf derzeit rund 80 GWh erhöht.