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Abgasfrei von der Backstube bis zum Frühstückstisch
Markus Gmeiner

Abgasfrei von der Backstube bis zum Frühstückstisch

Die Bäckerei Stadelmann aus Dornbirn vertraut in der Brot-Auslieferung auf einen E-Kastenwagen.

In die Welt der Elektromobilität ist die Bäckerei Stadelmann in Dornbirn erstmals vor mehr als zehn Jahren eingetaucht. Damals, als die ersten Hersteller modifizierte Elektroautos auf den Markt gebracht haben, wollte auch der engagierte Bäckermeister Markus L. Stadelmann einen Schritt in die Mobilitätszukunft wagen – und die allmorgendlichen Brotlieferungen fortan elektrisch bewältigen. Gesagt, getan. Nur: Die erste E-Generation habe mehr Kopfzerbrechen als wirklich Freude bereitet, erinnert sich Stadelmann mit einem Lächeln zurück. „Die Technologie war damals noch nicht ausgereift, es wurde noch viel getestet“, weiß er. In der Zwischenzeit hat sich technologisch viel getan, die Serienreife von Elektroautos etablierter Automobilhersteller habe viel Positives bewirkt. Auch deshalb hat sich die Bäckerei im vergangenen Jahr dazu entschieden, erneut mit gutem Beispiel voran zu gehen. Über die Allmenda, eine Genossenschaft, die Kooperationen für eine lebenswerte Zukunft in der Region fördert, wurde ein E-Kastenwagen angeschafft. Täglich mehrere hundert Brötchen gelangen seither in Dornbirn auf leisen Sohlen zu den Verkaufsstellen.

Wir liefern fast nur im Bezirk Dornbirn aus. Für diesen Einsatzzweck könnte ich mir kein besseres Auto vorstellen.Markus L. Stadelmann, Dornbirn
Reichweite kein Thema
Markus Gmeiner

Reichweite kein Thema

Die Anschaffung des E-Kastenwagens der Marke Nissan habe er noch keine Sekunde lang bereut. „Das Fahrgefühl ist einfach wesentlich besser als bei einem traditionell betriebenen Auto“, weiß Stadelmann aus eigener Erfahrung. Ein Umstand, den auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bäckerei zu schätzen wissen – bevorzugen diese doch mittlerweile allesamt den Lieferdienst im E-Auto.

„Für längere Strecken und größere Lieferungen haben wir noch einen Diesel im Einsatz. Die klare Nummer Eins in der Nutzung ist aber das Elektroauto“, berichtet der 46-jährige Dornbirner. Rund 350 bis 400 Kilometer pro Monat legt der kleine E-Kastenwagen in Dornbirn und Umgebung zurück, Sorgen über die Reichweite muss sich die Bäckerei daher nie machen. „Wir liefern fast nur im Bezirk Dornbirn aus. Das sind also alles Kurzstrecken. Und für diesen Einsatzzweck könnte ich mir kein besseres Auto vorstellen“, schwärmt Stadelmann. Die Betriebskosten seien deutlich niedriger als bei einem traditionell betriebenen Lieferwagen, die Steuer- und NoVA-Vorteile würden die Kosten darüber hinaus reduzieren. Und nicht minder attraktiv: Der Werbeeffekt. „Es haben mich bereits Kunden auf das Elektroauto angesprochen. Die finden das toll“, erzählt der Bäckerei-Chef.

Auch privat elektrisch unterwegs

Für den Dornbirner zählen aber nicht nur die finanziellen Vorteile. Für ihn sei die Elektromobilität die „Technologie der Zukunft“. „Privat und für längere Strecken setze ich auf die effizienteste Form der E-Mobilität – den Zug“, schmunzelt Stadelmann. Abgasfrei und somit umweltfreundlich mobil zu sein gehört für den Unternehmer daher zum Alltag. Ein Verhalten, das sich auch im Unternehmen zeigt. Mit einer Energierückgewinnung in der Backstube, eine Holz-Zentralheizung sowie einer Photovoltaikanlage setzt der Dornbirner auch abseits der Mobilität wichtige Akzente zur effizienten Nutzung von Energie.

Factbox

Förderung: Für die Anschaffung von E-Nutzfahrzeugen (>2,5 Tonnen) und Klein-Bussen kann eine Förderung von bis zu 20.000 Euro lukriert werden. Die Anschaffung von E-Pkw für Betriebe wird vom Bund mit bis zu € 1.500 gefördert. Von den Autoimporteuren wird ein Nachlass von ebenfalls bis zu € 1.500 gewährt. Weitere Informationen unter www.umweltförderung.at

Elektromobilitätsstrategie 2020: Bis zum Jahre 2020 sollen 500 zweispurige E-Nutzfahrzeuge in Vorarlberg im Einsatz sein. Auch aus lufthygienischen Gründen und aus Gründen der Lärmbelastung ist der Einsatz von E-Nutzufahrzeugen zu begrüßen.