Neuer Leitfaden für Fahrradparken in verdichtetem Wohnraum
Planungsbüros, Bauträger und Gemeinden bekommen Tipps und Standards zur Planung von Rad-Infrastruktur vermittelt.
Spätestens seit dem E-Bike-Boom rückt die Infrastruktur für Fahrräder und E-Bikes in den Mittelpunkt. Dies kann aber gerade im verdichteten Wohnbau eine Herausforderung darstellern. Hier kommt der neue Leitfaden ins Spiel. "Mobilität ist ein Grundbedürfnis und muss bei der Planung von qualitätsvollen Wohnanlagen von Beginn an mitgedacht werden“, betont Mobilitätslandesrat Johannes Rauch.
Vorarlberg ist Spitzenreiter im Radverkehr
Der Ausbau von Radwegen, Tempo 30 Zonen, Abstellanlagen, VMOBIL Radboxen an Bahnhöfen und Angebote zur Kombination des Fahrrads mit dem Öffentlichen Verkehr erleichtern den Umstieg und zeigen Wirkung. Vorarlberg ist Spitzenreiter was den Anteil des Radverkehrs betrifft. Bereits zirka 16 Prozent aller Wege im Stadtraum werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Entscheidend für die Nutzung des Fahrrades ist auch die Infrastruktur im unmittelbaren Wohnumfeld: Parkierungsmöglichkeiten, sicheres Verwahren des Rades, Lademöglichkeiten für E-Bikes, Abstellfläche für Kikis und Lastendräder und viel mehr.
Damit der Trend zum Fahrradfahren mehr Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnt, braucht es eine fahrradfreundliche Stadt- und Ortsplanung.Verena Konrad, Direktorin des Vorarlberger Architektur Institut
Anforderungen – konkret und praxisnah beschrieben
Der 12-seitige Leitfaden zur Fahrradparkierung wurde gemeinsam von den Verkehrsplanern Besch&Parnter, dem Büro kairos und dem Energieinstitut Vorarlberg entwickelt. Martin Reis vom Energieinstitut: „Es war uns ein Anliegen, die Anforderungen möglichst konkret und praxisnah zu beschreiben, um größtmöglichen Nutzen für alle Planer und Bauträger, zu bieten.“ Aber auch Verantwortliche in den Gemeinden, die Planer und Bauträger motivieren möchten, qualitativ gute Abstellanlagen zu errichten, finden in der Broschüre mit der Checkliste über empfohlene Mindeststandards und Kriterien für besonders radfreundliche Wohnanlagen eine Hilfestellung für ihre Arbeit.
Im Leitfaden werden folgende Fragen beantwortet:
Fahrradinfrastruktur – ein Seismograf für gelungene Urbanität
Der Trend zum Fahrradfahren nimmt weltweit zu. Immer mehr Menschen erkennen, welchen Einfluss unser Mobilitätsverhalten auf das Klima hat. „Damit dieser Trend noch mehr Breite und Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnt, braucht es eine fahrradfreundliche Stadt- und Ortsplanung“, betont Verena Konrad, Direktorin des Vorarlberger Architektur Instituts. Im Kleinen gelte es, das Anliegen in die Planung baulicher Maßnahmen im verdichteten Wohnbau zu integrieren. Im Großen heißt es, öffentliche Räume und Infrastruktur entsprechend zu gestalten. Zusammen mit dem Fußverkehr stelle das Fahrradfahren - als gemäßigte Form der Mobilität - einen Seismografen für gelungene Urbanität dar.