illwerke vkw setzen Meilenstein in der nachhaltigen Pendlermobilität
Als erstes Vorarlberger Großunternehmen hat die illwerke vkw ein „Mobilitätsbudget“ für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeführt. Das Ziel: zum umweltfreundlichen und nachhaltigen Arbeitsweg motivieren. Die Bilanz nach einem Jahr: Der Anteil der 1.600 Mitarbeiter:innen, die alleine mit dem Auto zur Arbeit kommen, konnte von 55% auf 49% gesenkt werden. Das entlastet die Verkehrsinfrastruktur und senkt den Bedarf an wertvollen Flächen fürs Parken – ein zentrales Ziel des Netzwerks „Wirtschaft MOBIL“, in dem die illwerke vkw als einer von 14 Vorarlberger Leitbetrieben Mitglied ist.
Fast ein Drittel unserer täglich zurückgelegten Wege führen zum Arbeitsplatz oder von der Arbeitsstelle zurück nach Hause. Nach wie vor werden in Vorarlberg rund 54% dieser Arbeitswege mit dem Auto zurückgelegt. Dabei sind 61% der Arbeitswege kürzer als 10 km und könnten ebenso gut mit einem Fahrrad oder E-Bike bewältigt werden.
2013 Jahren haben sich führende Vorarlberger Unternehmen auf Initiative des Energieinstitut Vorarlberg im Netzwerk „Wirtschaft MOBIL“ zusammengeschlossen. Im Netzwerk entwickeln sie permanent Ansätze, um ihre Mitarbeiter*innen zur umweltfreundlichen Anreise zu bewegen.
Dabei profitieren die aktuell 14 Unternehmen von fachlichen Inputs, vom gegenseitigem Austausch und einer schrittweisen Verbesserung ihres betrieblichen Mobilitätsmanagements. Mit der Einführung eines „Mobilitätsbudgets“ ist der illwerke vkw ein weiterer Qualitätssprung im Mobilitätsmanagement gelungen. Das Unternehmen ist damit Vorreiter in Vorarlberg.
Pendlerverkehr ist bedeutender Hebel für nachhaltige Mobilitätsstrategien
„In Vorarlberg pendeln etwa zwei Drittel der Erwerbstätigen zur Arbeit außerhalb ihres Wohnortes“, skizziert Mobilitätslandesrat Christof Bitschi. „Diese Zahl verdeutlicht, dass der Pendlerverkehr ein bedeutender Hebel für nachhaltige Mobilitätsstrategien ist. Deshalb kommt dem Betrieblichen Mobilitätsmanagement in Vorarlberger Unternehmen eine ganz zentrale Rolle zu. Vorarlberger Unternehmen zeigen gerade im ‚Netzwerk Wirtschaft mobil‘, wie nachhaltige Mobilität funktioniert – engagiert, praxisnah und zukunftsorientiert.
Ein starkes Beispiel ist die illwerke vkw: Mit einem Mobilitätsbudget wird eigenverantwortliches und umweltbewusstes Verhalten gefördert, ohne die Mitarbeitenden zu bevormunden. Das Land Vorarlberg unterstützt diese Entwicklung gezielt mit passenden Rahmenbedingungen.“
369 Euro und jede*r entscheidet selbst über den Einsatz
Die tägliche Anreise von rund 1.500 Mitarbeiter:innen zu ihrem Arbeitsplatz spielt für die illwerke vkw eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Jobtickets, Jobräder und zahlreiche andere Anreize kommen bereits seit längerem zum Einsatz. Das Mobilitätsbudget schafft durch seinen ganzheitlichen Ansatz nun neue Standards im betrieblichen Mobilitätsmanagement der illwerke vkw.
„Mit dem Mobilitätsbudget haben wir ein transparentes und faires System umgesetzt, das gleichzeitig Flexibilität bietet und die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter:innen berücksichtigt“, erklärt Personalleiterin Eva Maria Pohn.
Die illwerke vkw-Mitarbeiter:innen entscheiden persönlich, wofür sie ihr jährliches Mobilitätsbudget in Höhe von derzeit 369,- Euro ausgeben wollen. So kann z. B. das Klimaticket VMOBIL steuerfrei erworben werden. Das Budget kann aber auch zum täglichen Parken verwendet werden, denn seit der Einführung des Mobilitätsbudgets sind die Parkflächen an den Unternehmensstandorten in Bregenz und Vandans bewirtschaftet.
Zusätzliche Belohnung für umweltfreundliche Kilometer
Die illwerke vkw setzt im Rahmen des Mobilitätsbudgets konsequent auf Belohnung. Für eine Anreise zu Fuß, mit Bus, Bahn, Fahrrad oder auch Fahrgemeinschaft werden zusätzliche „Mobilitätspunkte“ vergeben: Für jeden Kilometer sind es 10 Cent. Dieses Guthaben kann am Ende des Jahres wieder in die klimafreundliche Anreise investiert werden – z. B. in den Kauf eines Klimatickets Österreich.
App ermöglich einfache Anreiseerfassung
Die Mitarbeiter:innen erfassen ihre Anreise mittels App oder am PC. Dafür hat die illwerke vkw eigens eine SAP-Oberfläche programmiert. In der App wird einmalig der Wohnort der Mitarbeiter*innen hinterlegt und eine Standardanreise eingegeben. Danach wird nur noch gebucht, wenn an einem bestimmten Tag eine andere Anreiseform gewählt wurde. Eva Maria Pohn erläutert: „Die Buchungen erfolgen ähnlich wie unsere Zeiterfassung auf Vertrauensbasis. Wir prüfen jedoch stichprobenartig, ob die Eintragungen der Mitarbeiter:innen plausibel sind.“
Wer bekommt ein Mobilitätsbudget?
Das Mobilitätsbudget erhalten alle, die mehr als einen Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt wohnen. Doch auch wer näher wohnt, wird eingeladen, umweltfreundlich mobil zu sein. „Diese Mitarbeiter:innen erhalten von uns einen Zuschuss zum Klimaticket, das dann in der Freizeit genutzt werden kann“, erklärt Eva Maria Pohn.
Kein Mobilitätsbudget erhalten lediglich Mitarbeiter*innen, die den Werksverkehr nutzen oder über ein Firmenfahrzeug verfügen sowie Lehrlinge, die ohnehin von der Lehrlingsfreifahrt profitieren.
1.000.000 Kilometer mit dem Rad oder ÖPNV zurückgelegt
Rund 1 Mio. Kilometer Arbeitsweg wurden 2024 von den illwerke vkw-Mitarbeiter*innen klimafreundlich mit dem Fahrrad oder ÖPNV zurückgelegt.
„Das Mobilitätsbudget regt zum Nachdenken an und macht Lust darauf, alternative Anreisemöglichkeiten auszuprobieren. Wir konnten den Anteil der Mitarbeiter:innen, die alleine mit dem Auto zur Arbeit kommen, von 55% auf 49% senken. Und bei schönem Wetter sind die Fahrradabstellanlagen so gut gefüllt, dass bereits an Erweiterungen gedacht wird“, resümiert Personalleiterin Eva Maria Pohn und betont gleichzeitig die Bedeutung des Mobilitätsbudgets für die illwerke vkw als nachhaltiges Unternehmen und attraktiver Arbeitgeber.
Weitere Optimierungen bereits geplant
Nach weiteren Optimierungen des Konzepts verlangt die Tatsache, dass derzeit noch rund die Hälfte des Mobilitätsbudgets auf dem Sparkonto der Mitarbeiter*innen verbleibt.
„Wir suchen aktuell nach zusätzlichen Verwendungsmöglichkeiten für das Mobilitätsbudget, das Mitarbeiter:innen angespart und noch nicht ausgegeben haben“, betont Eva Maria Pohn. Angedacht ist dabei eine Verschränkung des Anreizsystems mit Leistungen der betrieblichen Gesundheitsförderung und damit eine Kombination von betrieblichem Mobilitätsmanagement und betrieblicher Gesundheitsförderung, die in weiteren Teilen ähnliche Ziele verfolgen.
Infrastrukturausbau und Mitfahr-App
Aufgrund der bereits erreichten Verlagerungen weg vom Autoverkehr werden die illwerke vkw noch 2025 die Infrastruktur für radfahrende Mitarbeiter*innen weiter verbessern. Die Fahrradabstellanlagen sollen erweitert werden, ebenso die Duschmöglichkeiten und Spinde.
Gleichzeitig startet in Kürze der Probebetrieb für eine Mitfahr-App. Die neue Plattform soll die Mitarbeiter:innen dabei unterstützen, Mitfahrgelegenheiten einfach zu organisieren und den motorisierten Individualverkehr damit weiter zu senken.
Netzwerk Wirtschaft MOBIL setzt Impulse im betrieblichen Mobilitätsmanagement
Die illwerke vkw zählen zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerks Wirtschaft MOBIL. Führende Vorarlberger Arbeitgeber haben sich 2013 unter Leitung des Energieinstitut Vorarlberg zusammengeschlossen, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Umstieg auf Fahrrad, Bus, Bahn, zu Fuß Gehen oder Fahrgemeinschaften zu bewegen.
David Madlener, Leiter des Fachbereichs Mobilität im Energieinstitut Vorarlberg dazu: „Im Netzwerk Wirtschaft MOBIL entwickeln unsere Partner*innen gemeinsam innovative und zukunftsfähige Mobilitätslösungen. Die Unternehmen profitieren durch den laufenden Austausch und in der kollegialen Beratung gegenseitig von ihren Erfahrungen. Gleichzeitig entstehen im Netzwerk laufend neue Ideen, die betriebliches Mobilitätsmanagement in der Praxis weiterentwickeln.“
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Weltweit beschäftigen die Netzwerkpartner über 100.000 Arbeitnehmerinnen – ein enormes Potential, um klimaschonende Pendlerinnenmobilität zu fördern. Ihre Erfahrungen sind in einen „Werkzeugkoffer für Pendler:innenmobilität“ eingeflossen, der allen Unternehmen frei zur Verfügung steht und mittlerweile 35 praxiserprobte Umsetzungsmaßnahmen beschreibt.
„Unsere Netzwerkpartner verstehen ihre Rollen nicht zuletzt als Vorreiter für andere Betriebe in der Region“, betont David Madlener. Ganz in diesem Sinne soll auch das Mobilitätsbudget der illwerke vkw Nachahmer finden. „Wir suchen aktuelle Unternehmen, die Interesse daran haben, mit unserer Unterstützung ebenfalls ein Mobilitätsbudget einzuführen.“
Netzwerk Wirtschaft MOBIL
- Partner im Netzwerk sind aktuell: illwerke vkw, Haberkorn, zumtobel group, i+R Gruppe, Omicron, Raiffeisen Landesbank, Alpla, Ölz, LKH Feldkirch, LKH Hohenems, Gebrüder Weiss, Collini, Blum, Hilti
- Leitung: Energieinstitut Vorarlberg, Fritz Führungskreise
- Mehr Infos: www.wirtschaftmobil.at