Erhalt der Artenvielfalt ist Lebensgrundlage für die Menschheit
Natur- und Klimaschutzlandesrat Daniel Zadra erinnert zum Internationalen Tag der Biodiversität am 22.Mai an die immense Bedeutung der biologischen Vielfalt. „Der Erhalt der biologischen Vielfalt auf der Erde ist wortwörtlich überlebenswichtig für uns Menschen. Ohne biologische Vielfalt gibt es keine gesunden Ökosysteme. Ohne gesunde Ökosysteme nicht genügend Nahrung, keine saubere Luft, kein sauberes Wasser. Wir müssen daher mit aller Kraft daran arbeiten, diesem Schwund der Biodiversität entgegenzuwirken.“ Weltweit sind von den geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten rund eine Million vom Aussterben bedroht.
Der Biodiversitätskrise muss gemeinsam mit der Klimakrise aktiv entgegengewirkt werden – entweder schaffen wir beiden etwas entgegenzusetzen oder wir werden in beiden verlieren. Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir die Biodiversität und vice versa.Daniel Zadra, Energie- und Klimaschutzlandesrat
Alljährlich erinnert uns der Internationale Tag der Biodiversität daran, dass der Schutz von Arten, Lebensräumen und genetischer Vielfalt weltweit stärkere Anstrengungen braucht. Denn, wie der neue globale UNO-Bericht zur Artenvielfalt zeigt: Das Ausmaß des Artensterbens war in der Geschichte der Menschheit noch nie so groß wie heute. In den letzten Jahrzehnten sind drastische Verluste an biologischer Vielfalt und fortschreitende Zerstörungen unserer Ökosysteme zu verzeichnen. Das katastrophale Ausmaß des Artensterbens wird im globalen UNO-Bericht zur Artenvielfalt der Erde (IPBES Global Assessment) deutlich: Weltweit sind von den geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten rund eine Million vom Aussterben bedroht.
Der Bericht, der von 145 Fachautoren aus 50 Ländern in den letzten drei Jahren mit Beiträgen von weiteren 310 beitragenden AutorInnen zusammengestellt wurde, bewertet die Veränderungen in den letzten fünf Jahrzehnten und liefert ein umfassendes Bild der Beziehung zwischen wirtschaftlichen Entwicklungspfaden und ihren Auswirkungen auf die Natur. Es bietet auch eine Reihe möglicher Szenarien für die kommenden Jahrzehnte.
Der globale Living Planet Index – minus 69 Prozent
Bisher ist es jedoch trotz aller Bemühungen nicht gelungen, den Abwärtstrend in der Artenvielfalt aufzuhalten. Der Living Planet Index (LPI) ist ein Maß für den Zustand der biologischen Vielfalt der Welt, basierend auf der Populationsentwicklung von Wirbeltierarten aus Land-, Süßwasser- und Meereslebensräumen. Der LPI wurde von der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) als Indikator für die Fortschritte bei der Erreichung der Ziele für den Zeitraum 2011 bis 2020 angenommen.
Entwicklung des Global Living Planet Index von 1970 bis 2018:
Erläuterung: Der Living Planet Index* zeigt, dass die weltweit überwachten Populationen von Vögeln, Säugetieren, Fischen, Reptilien und Amphibien zwischen 1970 und 2016 um durchschnittlich 69 Prozent zurückgegangen sind.
*Die fett gedruckte Linie zeigt die Indexwerte, die schattierten Bereiche stellen die statistische Sicherheit des Trends dar (95 Prozent). Der Index repräsentiert 31.821 Populationen von 5.230 Arten. Alle Indizes werden nach dem Artenreichtum gewichtet, so dass artenreiche taxonomische Gruppen in Land-, Meeres- und Süßwassersystemen mehr Gewicht haben als Gruppen mit weniger Arten. Quelle: https://www.livingplanetindex.org/latest_results
Biodiversitätskonvention
Die biologische Vielfalt ist für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen, den wirtschaftlichen Wohlstand, die Lebensmittelsicherheit und andere kritische Bereiche von entscheidender Bedeutung, die für das individuelle und kollektive Gedeihen aller Menschen und aller menschlichen Gesellschaften notwendig sind.
Im Jahr 1993 wurde daher mit dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity/CBD) ein völkerrechtlich verbindliches, internationales Abkommen beschlossen, dem auch Österreich beigetreten ist. Das Abkommen hat zum Ziel die Biodiversität global und umfassend zu erhalten. Quelle