e5-Gemeinden: Auszeichnung für innovative Klimaschutz- und Energiespar-Projekte
Insgesamt erreichten im diesjährigen Zertifizierungsprozess fünf von zwölf Gemeinden die Höchstwertung „fünf e“. Zwei davon, nämlich Bregenz und Bürs, zum ersten Mal.
Raumtemperatur auf 19 Grad, Weihnachts- und Straßenbeleuchtung einschränken – das sind die meistgenannten Energiesparmaßnahmen der öffentlichen Hand. Dass die e5-Gemeinden diesbezüglich nicht nur kreativer, sondern bereits seit Jahren aktiv sind, wurde bei der alljährlichen Auszeichnungsveranstaltung der e5-Gemeinden ersichtlich. Für ihre engagierten Schritte zur Energieautonomie+ wurden zwölf von vorarlbergweit 52 e5-Gemeinden geehrt.
Die e5-Gemeinden schreiten auf dem Weg zur Energieautonomie engagiert voran. Da wird nicht nur geredet, sondern auch gemacht – und das seit Jahren.Daniel Zadra, Energie- und Klimaschutzlandesrat
Bregenz und Bürs im Kreis der energieeffizientesten e5-Gemeinden
Mit Bürs und Bregenz haben nach dem diesjährigen Zertifizierungsprozess zwei weitere Gemeinden Einzug in den Kreis der besten e5-Gemeinden gehalten.
Die Gemeinde Bürs punktet vor allem im Bereich Mobilität und hat unter breitem Einbezug der Bevölkerung zahlreiche Verbesserungen im öffentlichen Verkehr und der Elektromobilitäts-Infrastruktur umgesetzt. Mit der Fertigstellung eines fünf Meter breiten Geh- und Radweges über die Autobahnanschlussstelle nach Bludenz wurde zudem ein symbolträchtiger Akzent in Sachen klimafreundlicher Mobilität gelegt.
Bregenz hat als bislang einzige Gemeinde Vorarlbergs den Klimanotstand ausgerufen, besticht mit der größten Fußgängerzone des Landes, internen Klimarelevanzprüfungen sowie der Installation eines in Vorarlberg bislang einzigartigen Klimabeirates: ein Gremium aus ExpertInnen, das die Stadt bei der Erreichung ihrer Klima- und Energieziele unterstützt. Eines davon lautet, die städtische Infrastruktur und Mobilität bis 2030 ohne Einsatz fossiler Energieträger abzudecken. Die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energieträger ist dabei zentral. Mit dem Heizwerk Rieden, dem geplanten Fernwärmeverbund mit Wolfurt und der Seewassernutzung beim neuen Hallenbad sind die ersten Weichen auch schon erfolgreich gestellt.
Das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden
Seit 1998 gibt es das e5-Landesprogramm in Vorarlberg. Über 500 e5-Teammitglieder in 52 e5-Gemeinden arbeiten gemeinsam und kontinuierlich daran, die Ziele der Energieautonomie+ zu erreichen. Sie stellen sich alle vier Jahre einem Audit und einer Kommission, wobei Projekte und Umsetzungen bewertet werden – mit maximal fünf „e“.
Topgemeinden mit Energiepolitik auf höchstem Niveau
Die Gemeinde Hittisau, die Stadt Dornbirn und Vorarlbergs einzige e5-Region, der Biosphärenpark Großes Walsertal, konnten die Höchstwertung aus dem letzten Audit 2018 bestätigen. Bessere Bedingungen für autofreie Mobilität, vorbildliche ökologische und energieeffiziente Gebäude und mehr erneuerbare Energie sind die Früchte ihrer Arbeit.
Hittisau hat sich als Topgemeinde in Sachen Energie und Klimaschutz etabliert. Mit dem neuen Schulcampus haben die VorderwälderInnen ein hocheffizientes, klimaverträgliches Gebäude errichtet. Es besticht durch höchsten Komfort, geringen Energiebedarf, reduzierte Technik und langfristig überdurchschnittliche Werterhaltung.
Die Stadt Dornbirn überzeugt mit dem Ziel der Klimaneutralität, dem massiven Ausbau der Nahwärmeversorgung und groß angelegten Bürgerbeteiligungsprojekten, wie etwa den Dornbirner Sonnenkraftwerken. So bietet sie ihren BürgerInnen beste Voraussetzungen, um auch selbst in Sachen Klimaschutz aktiv zu werden.
Der Biosphärenpark Großes Walsertal bestätigt seinen Ruf als energiepolitisch besonders innovative Region. In den vergangenen Jahren wurde der Fokus auf die Anpassung an den Klimawandel weiter geschärft, ohne dabei auf kleine, alltagspraktische Details für die Bevölkerung zu vergessen. So trägt zum Beispiel das „Mitfahrbänkle“ – eine moderne Form des Autostopps – dazu bei, das Verkehrsaufkommen in der Region zu verringern.
Bewusstsein für Energiesparmaßnahmen in der Bevölkerung
Bei den weiteren zertifizierten Gemeinden ließen sich klare Trends in Richtung klimaneutrale Verwaltung, energieeffiziente Mobilität, aber auch den kontinuierlichen Ausbau erneuerbarer Energieträger, so etwa auch Photovoltaik-Anlagen mit Bürgerbeteiligung – erkennen.
Mit der vor kurzem beigetretenen Gemeinde Weiler zählt das e5-Landespgrogramm nun 52 e5-Gemeinden. Diese realisieren kontinuierlich Umsetzungen im eigenen Handlungsbereich auf dem Weg zur Energieautonomie+ und schaffen gleichzeitig Voraussetzungen und Möglichkeiten, die es der Bevölkerung erleichtern, selbst Energiesparmaßnahmen zu ergreifen.