„Auf dem Weg zur Energieautonomie bleiben wir auf der Überholspur“
Die nächsten Schritte auf dem Weg zur Energieautonomie 2030 sehen wie folgt aus: Der Anteil erneuerbarer Energieträger wird verstärkt ausgebaut und soll 50 Prozent des Gesamtendenergiebedarfs im Jahr 2030 betragen. Die Treibhausgase sollen um 50 Prozent zum Vergleichsjahr 2005 gesenkt werden
Die großen Hebel
Die großen Hebel für die Senkung des Endenergiebedarfs liegen im Bereich der Mobilität, dem Gebäudebereich und bei Industrie und Gewerbe, zählt Rauch auf. Die Potentiale im Mobilitätsbereich liegen im Ausbau der Elektromobilität und des ÖPNV, sowie dem Radverkehr. Im Gebäudebereich sind in der Sanierung erhebliche Einsparpotenziale realisierbar. Im Bereich Gewerbe und Industrie wird eine weitere Steigerung der Energieeffizienz angestrebt. Dies gelingt heute schon durch verschiedene Maßnahmen – Landesrat Johannes Rauch verdeutlichte dies mit Beispielen: Im Bereich der Gebäudesanierung kann durch gezielte Maßnahmen der Energieeinsatz um den Faktor 5 bis 10 reduziert werden. Der Durchschnittsverbrauch von Elektromobilen in Höhe von 15 kWh pro 100 km entspricht einem Verbrauch von rd. 1,5 Litern Diesel. Gegenüber einem konventionellen PKW mit Verbrennungsmotor entspricht das einer Effizienzsteigerung um den Faktor 4.
Vorarlberg kommt auf dem Weg zur Energieautonomie 2030 gut voranLandesrat Johannes Rauch
100 Prozent erneuerbarer Strom aus Wasserkraft, Photovolatik und Biomasse
Zur Sicherstellung einer 100 Prozent erneuerbaren Stromversorgung setzt das Land Vorarlberg auf eine Doppelstrategie aus Ausbaumaßnahmen bei erneuerbaren Erzeugungsanlagen und Maßnahmen zur Stabilisierung des Stromverbrauchs. „Das heißt weiterer Ausbau der Wasserkraft durch Neubau oder Modernisierung bestehender Kraftwerke, aber auch Photovoltaik mal drei, also die Erhöhung der jährlichen Zubaus von derzeit 10 GWh auf 30 GWh, insbesondere auch durch forcierten Bau von Anlagen auf Industrie- und Gewerbedächern, und Stromerzeugung aus Biomasse.“
(Elektro-)Mobilität
Im Jahr 2030 sollen gemäß Mobilitätskonzept 2019 16 Prozent der Wege mit Bus und Bahn zurückgelegt werden (2017: 14 Prozent) und 21 Prozent mit dem Fahrrad (2017: 16 Prozent). Die Fußwege sollen sich langfristig auf 18 Prozent stabilisieren. Durch die Erhöhung der Anteile im öffentlichen Verkehr und im Radverkehr sollen die Wegeanteile von PKW-Lenker:innen auf 34 Prozent reduziert werden (2017: 41 Prozent).
Gleichzeitig soll der Anteil der E-PKW an der Fahrzeugflotte auf rund ein Drittel im Jahr 2030 gesteigert werden. „Der durchschnittliche Verbrauch von E-Mobilen im Vergleich zu durchschnittlichen Verbrennern ist nicht nur um den Faktor 4 niedriger, die benötigte Energie kann zudem aus erneuerbaren Quellen gespeist werden“, rechnet Landesrat Rauch vor. Der erhöhte Strombedarf durch den verstärkten Einsatz von E-PKW kann im Land abgedeckt werden, so Rauch: Der Gesamtstromverbrauch in Vorarlberg liegt jährlich bei ca. 2.800 GWh. Die Anzahl an Elektroautos steigt stetig und liegt für das Jahr 2020 bei insgesamt 3.000 Einheiten. Bei einem Elektroautomarktanteil von 1/3 der Fahrzeugflotte (ca. 65.000 E-Autos) würde im Jahr 2030 ein zusätzlicher Strombedarf von ca. 160 GWh entstehen. „Diese Steigerung der Gesamtstromabgabe von ca. 6 Prozent kann durch einen weiteren Photovoltaik-Ausbau sowie die Nutzung von Effizienzpotentialen abgedeckt werden.“
Die Busflotte im ÖPNV soll zu 90 Prozent auf emissionsarme Antriebe umgestellt sein. Dadurch sollen die Emissionen des Inlandsverkehrs um 29 Prozent gegenüber 2005 reduziert werden.