20. VCÖ-Mobilitätspreis: Vorarlberg sucht die besten Ideen für nachhaltige Mobilität und Gütertransport
„Mobilität nachhaltig verbessern“ ist das Motto des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg, der am 15. April vom Land Vorarlberg, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde.
Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass die Emissionen des Verkehrs in Vorarlberg in den vergangenen 20 Jahren deutlich zurückgegangen sind. „Nachhaltige Mobilität reduziert aber nicht nur Emissionen, sondern auch Kosten und Energieverbrauch“, sagte Martin Scheuermaier von der Koordinationsstelle Mobilitätsmanagement beim Land Vorarlberg in Vertretung des erkrankten Landesrats Daniel Zadra.
Verschiedenste aktuelle Daten zeigen, dass die nachhaltige Mobilität in Vorarlberg weiterhin am Vormarsch ist: Einerseits werden Bus und Bahn immer mehr genutzt: 85.618 Klimatickets wurden in Vorarlberg vergangenes Jahr verkauft, so viele wie nie zuvor. Bei den Fahrgastzahlen gab es im Zeitraum 2013 bis 2023 ein Plus im Schienenregionalverkehr von 38 Prozent, im öffentlichen Busverkehr stiegen die Zahlen zwischen 2018 und 2023 um 9,2 Prozent. Dass die Öffis immer stärker genutzt werden liegt auch am kontinuierlichen Angebotsausbau. So wurde das Fahrplanangebot im regionalen Personennahverkehr auf der Schiene seit 2014 um 27 Prozent ausgebaut. „Der Ausbau geht auch 2024 weiter“, sagt Scheuermaier.
Emissionen des Verkehrs in Vorarlberg in den vergangenen 20 Jahren deutlich gesunken
In den vergangenen 20 Jahren ist der Anteil der nachhaltigen Mobilität, dem zu Fuß gehen, Radfahren und Öffentlichen Verkehr, in Vorarlberg gestiegen. Zudem ist die Zahl der Elektro-Pkw allein in den vergangenen 15 Jahren von 54 auf mittlerweile rund 9.200 um das 170-fache gestiegen, verdeutlicht die Mobilitätsorganisation VCÖ.
Gemeinsam mit den verbesserten Abgaswerten bei Pkw führte das zu einem deutlichen Rückgang der Emissionen. Der gesundheitsschädliche Ausstoß von Stickoxiden durch den Verkehr ist seit dem Jahr 2004 in Vorarlberg um 64 Prozent gesunken und die PM2,5-Feinstaub Emissionen sogar um 72 Prozent. Auch die Klimabilanz des Verkehrs wurde besser: Während im Jahr 2004 der Verkehr pro Einwohnerin und Einwohner noch für 2.740 Kilogramm an Treibhausgas-Emissionen verantwortlich war, waren es laut aktuellsten Daten des Umweltbundesamts im Jahr 2021 mit rund 2.200 Kilogramm deutlich weniger. Für das Jahr 2023 rechnet der VCÖ mit Pro-Kopf Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs von rund 2.100 Kilogramm.
Die besten Alternativen sind zu Fuß gehen und das Fahrrad. „Gehen und Radfahren sind in der Mobilität so wie Obst und Gemüse in der Ernährung, quasi die Vitamine in der Mobilität“, betonte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Die nachhaltige Mobilität in Vorarlberg werden ständig ausgebaut, sagte Marcus Ender, Regionalmanager in Vorarlberg für den ÖBB-Personenverkehr: „Moderne, barrierefreie Haltestellen, durchgehende Taktverbindungen mit attraktiven Umsteigemöglichkeiten gehören hier genauso dazu, wie neue Fahrzeuge mit entsprechenden Kapazitäten. So sind die neuen Nahverkehrszüge vom Typ Desiro ML, die bei uns im Ländle unterwegs sind oder der topmoderne Nightjet der neuen Generation auf der Strecke Wien – Bregenz, weitere wichtige Qualitätsschübe auf der Schiene“.
VCÖ-Preis 2024 setzt auf nachhaltige Mobilität
Heuer steht der VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg unter dem Motto „Mobilität nachhaltig verbessern“. Betriebe und Unternehmen, Startups, Gemeinden und Städte, Schulen und Universitäten, Tourismusregionen, Wohnbauträger und Vereine, die schon heute zeigen wie die Mobilität oder der Gütertransport der Zukunft umweltverträglicher, effizienter und besser sein kann, sind nun dazu aufgerufen ihre Ideen und Projekte beim VCÖ-Mobilitätspreis einzureichen. Seit dem Start des Preises 2005 wurden mehr als 380 Projekte in Vorarlberg eingereicht. 35 Projekte wurden in diesen 19 Jahren beim VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg ausgezeichnet, davon waren 22 von Gemeinden und Städten, neun von Unternehmen und vier von Vereinen.
„Wir hoffen und freuen uns auf viele Projekte aus Vorarlberg beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg“, sagte Martin Scheuermaier bei der Auftaktveranstaltung.