"Faktencheck E-Mobilität" räumt mit Vorurteilen und Halbwahrheiten auf
Elektroautos sind viel zu teuer und nicht alltagstauglich, sind nur zwei von vielen Vorurteilen, die sich in Bezug auf die Elektromobilität hartnäckig halten. Grund genug, die Behauptungen einem Faktencheck zu unterziehen, wie ihn der Klimafonds und der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) dieser Tage publiziert haben. Die aktuellen Zahlen, Daten und Fakten wurden von namhaften Expertinnen und Experten zusammengetragen – und entkräften hartnäckige Mythen.
"Der Verkehrssektor ist für 80 Prozent des österreichischen Erdölverbrauchs verantwortlich. E-Autos bieten eine umweltverträglichere Alternative."
Ulla Rasmussen, VCÖ-Expertin
Elektroautos nur in Anschaffung teurer
Die erste widerlegte Behauptung: E-Autos sind nicht leistbar. Wie der Faktencheck zeigt, sind Elektroautos in der Anschaffung zwar noch teurer als Autos mit Verbrennungsmotor, jedoch amortisiert sich der Kauf meist innerhalb weniger Jahre – etwa aufgrund von Förderungen, steuerlichen Anreizen und deutlich geringeren Betriebskosten. "Der Umstieg auf ein abgasfreies E-Auto senkt nicht nur die Belastung für das Klima und die Gesundheit, sondern schont letztlich auch die Geldbörse. E-Auto-Besitzer sparen im Schnitt 500 bis 600 Euro an Treibstoffkosten pro Jahr", erklärt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. Hinzu kommt, dass die Reichweite im Alltag kaum mehr ein Thema sein kann: 94 Prozent aller Autofahrten in Österreich sind kürzer als 50 Kilometer. Moderne Elektroautos haben eine Reichweite von rund 200 Kilometern – und schaffen diese Alltagsherausforderung daher problemlos.
Infografik: Faktencheck E-Mobilität
70 bis 90 Prozent weniger CO2-Emissionen
Im Faktencheck E-Mobilität wird auch mit der Behauptung, E-Autos seien in Wirklichkeit umweltschädlich, aufgeräumt. Ja: In der Produktion wird tatsächlich mehr Energie benötigt als bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Aber: Betrachtet man den ganzen Lebenszyklus des Fahrzeuges inklusive Batterieproduktion, verursachen E-Autos um 70 bis 90 Prozent weniger CO2 als ihre fossil betriebenen Pendants. Oder anders gesagt: Über den ganzen Fahrzeuglebenszyklus werden bei einem Elektroflitzer (betrieben mit Ökostrom) 20g CO2 pro Personenkilometer ausgestoßen. Ein durchschnittlicher Benziner oder Diesel emittiert mit rund 175g CO2 fast neun Mal so viel.
Infografik: Faktencheck E-Mobilität
Strombedarf steigt überschaubar
Und was ist dem Vorurteil, der erhöhte Strombedarf für E-Autos könne nur mit Fossil- und Atomenergie gedeckt werden? Auch hier zeigt sich: Nicht alle Behauptungen decken sich mit der Realität. Ja, der Umstieg auf Elektromobilität geht zweifelsohne mit einem höheren Strombedarf einher. Zugleich wird aber der Gesamtenergiebedarf durch die Effizienz des Elektromotors gesenkt. "Wenn rund 20 Prozent aller Pkw in Österreich auf Elektroantrieb umsteigen, was einer Million Fahrzeuge entspricht, würde der heimische Strombedarf gegenüber dem Ist-Stand rechnerisch um nur rund 3,6 Prozent steigen", so einer der Autoren des Fakten-Checks, Georg Günsberg. Eine Menge, die in den kommenden Jahren "relativ leicht" durch neue Ökostromanlagen abzudecken sei, wie die Autoren betonen.
Im Fakten-Check Elektromobilität arbeiten die Studienautoren insgesamt zehn Vorurteile auf. Alles Details in der kurzweiligen Publikation – und untenstehend zum Download.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.Weitere InformationenOK