Energie- und Monitoringbericht 2018: Ausbau der erneuerbaren Energieträger auf Erfolgskurs
Vorarlberg befindet sich auf dem Weg zur Energieautonomie 2050. Es gilt: die Herausforderungen der kommenden Jahre fokussiert zu meistern.
Im Zeitraum 2005 bis 2016 ist der Energieverbrauch in Vorarlberg nur wenig gestiegen – um 3,5 Prozent – das ist annähernd eine Stabilisierung, die angestrebte Reduktion des Energieverbrauchs konnte jedoch bisher nicht erreicht werden. „Angesichts der hohen wirtschaftlichen Dynamik und des Bevölkerungswachstums ist diese geringfügige Zunahme des Energieverbrauchs durchaus als Erfolg zu werten. Aber es ist eine Zunahme und eigentlich wollen wir eine Senkung erzielen“, so Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. Aufgrund des erfolgreichen Ausbaus erneuerbarer Energieträger entwickeln sich die CO2 Emissionen eindeutig rückläufig. Hier ist das Etappenziel für 2020 in Reichweite.
„Diese geringfügige Zunahme des Energieverbrauchs ist durchaus als Erfolg zu werten. Aber es ist eine Zunahme und eigentlich wollen wir eine Senkung erzielen.“
Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser
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Zunahme des Endenergieverbrauchs
Der jährliche Endenergieverbrauch in Vorarlberg hat in den vergangenen elf Jahren um 331 Gigawattstunden (GWh) – von 9.427 auf 9.758 GWh – zugenommen. Die signifikanteste Steigerung war dabei im Sektor Mobilität mit 18 Prozent zu verzeichnen. Als Vergleich: Der Energieverbrauch der Industrie stieg „nur“ um 6,2 Prozent. Erfreulich sind die Zahlen des Energieverbrauchs im Gebäudebereich: - 5,6 Prozent. Ebenso positiv: Die Energieintensität der Vorarlberger Volkwirtschaft ist seit 2005 im Gesamten um 30 Prozent gesunken. Das heißt: Energie wird heute wesentlich effizienter genutzt als noch vor elf Jahren.
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Positive Ergebnisse: Erneuerbare Energien und CO2 Emissionen
„Die Doppelstrategie des Ausbaus erneuerbarer Energieträger in Kombination mit Maßnahmen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz hat zu einer deutlichen Reduktion der CO2 Emissionen geführt“, erklärt Landesrat Christian Gantner. Die genutzte Energie aus heimischen erneuerbaren Energieträgern ist um 22 Prozent gestiegen. Im Gegenzug dazu sank der Einsatz von Öl von 150 Millionen Liter im Jahr 2005 auf 84 Millionen Liter im Jahr 2016.
Die CO2-Emissionen konnten um zwölf Prozent reduziert werden – von 1,66 auf 1,46 Millionen. Dennoch wurde das Etappenziel für 2016 um 1,6 Prozentpunkte knapp verfehlt. Das Ziel der Energieautonomie für das Jahr 2020, eine Senkung von 18 Prozent im Vergleich zu 2005, kann laut Prognoseberechnung des Umweltbundesamtes aber erreicht werden.
Maßnahmenschwerpunkte 2018 und 2019
Die Maßnahmenschwerpunkte konzentrieren sich für die Jahre 2018 und 2019 auf die Bereiche Gebäudesanierung und erneuerbare Wärme, Ausbau öffentlicher Verkehr plus E-Mobilitätsoffensive, Sicherung und Ausbau der Stromversorgung, Industrie und Gewerbe.
Bei der Sanierung des Gebäudebestandes werden weiterhin attraktive Konditionen seitens der Wohnbauförderung geboten. Damit sollen die noch rund 30.000 sich im Einsatz befindlichen Ölheizungen langsam ersetzt werden.
Der Verkehr ist der zweitstärkste Energieverbraucher in Vorarlberg. Um diesen zu entlasten werden öffentlicher Verkehr sowie die E-Mobilität unterstützt. Ende 2018 wir die erste Tranche an Elektrobussen für den Vorarlberger Verkehrsverbund angeschafft. Das Land fördert außerdem die Anschaffung von E-Fahrzeugen im öffentlichen Interesse. Für den flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastrukur gibt es fokussiert Förderungen für Gemeinden und für bestehende Mehrfamilienhäuser.
Die heimische Stromversorgung sieht Landesrat Gantner als Schlüsselfaktor für die Energieautonomie. Dafür sollen weitere Wasserkraftwerke errichtet werden. Projekte befinden sich bereits in der Vorprüfung. Die neuen Förderbedingungen im Ökostromgesetz ermöglichen zudem die Errichtung von deutlich mehr Photovoltaikanlagen als in den vergangenen Jahren.
Mit dem Förderprogramm „Energiesparen und erneuerbare Energieträger in KMU“ können bis zu 65 Projekte – von LED-Beleuchtung bis thermische Sanierung – für Industrie und Gewerbe in den Jahren 2018 und 2019 gefördert werden. Das Impuls3-Förderprogramm ermöglicht 80 Betrieben mittels einer geförderten Energieberatung Effizienzpotenziale festzustellen.
„Das größte Kraftwerk ist das Energiesparkraftwerk."
Landesrat Christian Gantner
Konstante Umsetzung der „101 Enkeltaugliche Maßnahmen“
Landesrat Gantner betontdie Bedeutung der konstanten Umsetzung der 2011 erarbeiteten 101 Enkeltauglichen Maßnahmen. „Es ist mir ein großes Anliegen diesen Weg fortzusetzen und dabei stets daran zu denken: Das größte Kraftwerk ist das Energiesparkraftwerk“, und verweist somit auf die Energiesparoffensive 2020. Christian Vögel, Leiter des Fachbereichs Energie ergänzt: „Die beste Energie ist die, die erst gar nicht verbraucht wird.“
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