Die Ziele sind ehrgeizig: Bis 2020 sollen 10.000 Elektroautos, 20 Elektrobusse und 500 elektrische Nutzfahrzeuge auf Vorarlbergs Straßen gebracht werden, heißt es in der Elektromobilitätsstrategie des Landes Vorarlberg. Und die Vorzeichen stehen gut, wie Landesrat Erich Schwärzler, Landesrat Johannes Rauch und Umweltverbandsobmann Rainer Siegele im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gaben. "In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden bereits rund 150 Elektroautos im land angemeldet – das sind schon jetzt fast gleich viele, wie in den vergangenen zwei Jahren in Summe", freut sich Schwärzler. Österreichweit sei man bereits Spitzenreiter in Sachen Elektro-Neuzulassungen: Mit 2,4 Prozent liegt Vorarlberg deutlich (1 Prozent) vor dem Nächstplatzierten Salzburg. Schon heute sind rund 750 Elektroautos auf Vorarlbergs Straßen unterwegs.
Unterstützung bei Anschaffungskosten
Neben dem Umweltgedanken und den geringen Treibstoffkosten profitieren Elektromobilitäts-Fans von einigen Vergünstigungen. Zum einen werden Pendler, die sich ein Elektroauto kaufen, im Rahmen des Projekts Vlotte unter bestimmten Voraussetzungen mit bis zu 4.000 Euro unterstützt. Die Mittel sind für 125 Autos reserviert, 57 davon sind bereits vergeben.
Zum anderen profitieren auch Unternehmen: Seit Anfang 2016 sind die Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge von bis zu 40.000 Euro vorsteuerabzugsfähig.
Busse, Car-Sharing, Taxis – und Fahrräder
Fuß gefasst hat die Elektromobilität auch im öffentlichen Bereich. "Der Verkehrsverbund Vorarlberg testete 2015 erfolgreich den ersten Elektro-Linienbus des Landes. Deshalb wird die Probephase 2017 ausgeweitet, dann werden drei Elektrobusse im Dauerbetrieb sein", erklärte Landesrat Rauch. Hinzu komme, dass mit Caruso Carsharing bereits seit längerem ein Carsharing-Dienst auf Elektroautos setze – und in Feldkirch seit kurzem auch das erste E-Taxi seinen Dienst aufgneommen habe. Weiters würde auch das E-Bike im Alltag vieler Vorarlbergerinnen und Vorarlberger eine zusehends größere Bedeutung spielen: Jedes fünfte der in Österreich im vergangenen Jahr verkauften Fahrräder war mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet, hierzulande hatte schon 2013 jeder zehnte Haushalt ein Elektrofahrrad.
Gemeinden: Mehr Bestellungen als erwartet
Für Gemeinden, das Land und andere öffentliche Auftraggeber gibt es in wenigen Wochen auch die Möglichkeit, Elektro-Nutzfahrzeuge über den Ökobeschaffungsservice (ÖBS) des Umweltverbandes zu bestellen. "Statt der ursprünglich vom Ökobeschaffungsservice (ÖBS) des Umweltverbandes ausgeschriebenen 32 Elektro-PKWs haben Vorarlbergs Gemeinden und andere öffentliche Stellen bisher bereits 46 Renault ZOEs bestellt", sagte Umweltverbandsobmann Siegele. Das Interesse sei groß und man dürfe hoffen, dass die Elektromobilität in Vorarlberg weiter auf dem Vormarsch bleibe.