09. November 2018
40 „Sonnenkindergärten“ für Vorarlberg
Erneuerbare Energieträger wie Solarstrom sind beutende Faktoren auf dem Weg zur Energieautonomie 2050. Damit schon die Kleinsten zu wahren Energieexperten werden, hat das Land Vorarlberg mit den „Sonnenkindergärten“ ein neues Förderangebot geschaffen.
Kurzer Rückblick: Im November 1978 entschied sich Österreich, allen voran Vorarlberg, gegen die Atomkraft und somit für den Atomausstieg. Das Vorarlberger Wahlergebnis der Volksabstimmung beeinflusste maßgeblich den Ausgang des österreichweiten Referendums: Bei einer Wahlbeteiligung von 75,5 Prozent stimmten 84,4 Prozent der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger gegen das bereits gebaute und zur Inbetriebnahme bereite Niederösterreichische Kernkraftwerk Zwentendorf.
Zurück ins Jahr 2018: Im Rahmen des 40-jährigen-Zwentendorf-Jubiläums entstand nun das Projekt „Sonnenkindergärten“. 40 Kindergärten erhalten dabei vom Land Vorarlberg eine Unterstützung, wenn sie einen Sonnenkindergarten etablieren. Neben der Installation einer PV Anlage verpflichten sich die Kindergärten darüber hinaus, den Kindern mit einem spannenden Begleitprogramm die Thematik und die Bedeutung von sauberem Sonnenstrom näherzubringen.
Ein Gesamtpaket für den Solarstrom
Das Projekt „Sonnenkindergärten“ geht also über die reine Installation von Photovoltaikanlagen auf Kindergartendächern hinaus. Um die „Sonnenkindergärten“ sichtbar zu machen, wird im jeweiligen Eingangsbereich eine Anzeigetafel angebracht. Schon beim Betreten des Gebäudes wird also klar: Das ist ein Kindergarten, der seine Energie mit der Kraft der Sonne gewinnt.
Das Projekt geht aber noch einen Schritt weiter – es holt die Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Kinder, im weiteren Sinne auch die Eltern, mit ins Boot. Das „Sonnenkindergärten“-Gesamtpaket setzt sich somit aus Fördermaßnahmen, der Wissensvermittlung und der Bewusstseinsbildung zusammen. „Mit dem Projekt Sonnenkindergärten erfahren bereits die Jüngsten, wie Strom aus Sonnenenergie gewonnen wird. Das Thema wird durch die eigene Photovoltaikanlage auf dem Kindergartendach, spannende Experimente und altersgerechte Materialien für die Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern und Kindern erlebbar“, bringt es Projektleiterin Carmen Jungmayr vom Energieinstitut Vorarlberg auf den Punkt.
Ein prall gefüllter „Sonnenkoffer“
Die „Sonnenkindergärten“ werden während des Projekts von den Gemeinden und dem Energieinstitut Vorarlberg begleitet. Die verantwortlichen Pädagoginnen und Pädagogen erhalten in einer Schulung das erforderliche Know-how rund um das Thema Energie. Mit dem „Sonnenkoffer“, der gefüllt ist mit Experimenten, Anschauungsmaterial, Spielen und Arbeitsblättern, haben sie alles, was sie benötigen, um den Kindergartenkindern auf spielerische Art und Weise Energiewissen zu vermitteln. So werden die Mädchen und Buben zu richtigen Energieexpertinnen und Energieexperten, die in 40 Jahren sagen können: „80 Jahre Atomausstieg.“